Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz, Sorbitintoleranz bzw. „small intestinal bacterial overgrowth“ (SIBO) sind häufige Ursachen für Blähungen und Durchfall (Diarrhoe).
Bei der Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) kann die über die Nahrung zugeführte Laktose (Milchzucker) nicht oder nur ungenügend über den Darm aufgenommen werden. Ursächlich hierfür ist eine fehlende oder verminderte Produktion des Enzyms Laktase in der Dünndarmschleimhaut. Ist dies der Fall kann der Milchzucker nicht aufgespalten und somit nicht über die Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden.Dies hat zur Folge, dass der ungespaltene Milchzucker bis in den Dickdarm gelangt, wo er von den dort vorhandenen Bakterien aufgenommen und vergoren wird. Durch diesen Prozess werden u.a. Gärgase wie Methan und Wasserstoff gebildet, sowie Laktat (Milchsäure) gebildet. Dies ist die Ursache für mit Laktoseintoleranz einhergehenden Symptomen wie Diarrhoe (Durchfall), Blähungen und Bauchschmerzen. In Mitteleuropa sind ungefähr 15 % der erwachsenen Bevölkerung Laktoseintolerant.
Bei der Fruktoseintoleranz (Fruchtzuckerunverträglichkeit) kann die über die Nahrung zugeführte Fruktose (Fruchtzucker) nicht oder nur ungenügend über den Darm aufgenommen werden. Ursächlich hierfür ist eine ungenügende Anzahl oder Aktivität des Transportenzyms GLUT-5 in der Dünndarmschleimhaut. Ist dies der Fall kann der Fruchtzucker im Dünndarm nicht oder nur ungenügend aufgenommen werden.
Dies hat zur Folge, dass der Fruchtzucker bis in den Dickdarm gelangt, wo er von den dort vorhandenen Bakterien aufgenommen und vergoren wird. Durch diesen Prozess werden u.a. Gärgase wie Methan und Wasserstoff gebildet. Dies ist die Ursache für mit Fruktoseintoleranz einhergehenden Symptomen wie Diarrhoe (Durchfall), Blähungen und Bauchschmerzen.
Bei der Sorbitintoleranz (Sorbitunverträglichkeit) kann das über die Nahrung zugeführte Sorbit, welches in der Lebensmittelindustrie oft als Zuckerersatzstoff verwendet wird, nicht oder nur ungenügend über den Darm aufgenommen werden. Dies hat zur Folge, dass Sorbit bis in den Dickdarm gelangt, wo es von den dort vorhandenen Bakterien aufgenommen und vergoren wird. Durch diesen Prozess werden u.a. Gärgase wie Methan und Wasserstoff gebildet. Dies ist die Ursache für mit Sorbitintoleranz einhergehenden Symptomen wie Diarrhoe (Durchfall), Blähungen und Bauchschmerzen. Zudem kann Sorbit im Dünndarm die Aufnahme von Fruktose durch eine Hemmung des GLUT-5 Transporters reduzieren.
Bei der Laktosetestung, Fruktosetestung, Sorbittestung bzw. Glukosetestung wird eine definierte Menge von Laktose, Fruktose, Sorbit oder Glukose in Wasser aufgelöst und von der Patientin bzw. vom Patienten getrunken. Sofern eine Intoleranz (Laktose, Fruktose, Sorbit) vorliegt wird dieser Stoff nicht bzw. nur teilweise vom Körper aufgenommen und schlussendlich von Darmbakterien verstoffwechselt. Hierbei wird H2 (Wasserstoff) freigesetzt, welches in der Ausatemluft mittels eines speziellen Gerätes gemessen werden kann. Es sind 4 Messungen im Abstand von jeweils 30 Minuten notwendig.
Die Glukosetestung dient der Abklärung eines „small intestinal bacterial overgrowth“ (SIBO; Dünndarmfehlbesiedelung). SIBO bedeutet, dass im normalerweise keimarmen Dünndarm zu viele Bakterien vorkommen. Diese fermentieren Nahrungsbestandteile (v.a. Kohlenhydrate) und produzieren Gas. Dies kann zu Bauchschmerzen und Blähungen, sowie Übelkeit, Aufstoßen und Verstopfung (Obstipation) führen. SIBO ist eine mögliche Ursache beim Reizdarm.
Derzeit übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Laktose-, Fruktose-, Sorbit- und Glucosetestung nicht.
Ernährungsempfehlungen bei Laktoseintoleranz / Fruktoseintoleranz wurden von der BVAEB zusammengestellt.
Folgende weitere → Untersuchungsmethoden werden ebenso bei uns angeboten.

